Die Zentraleinheit

Als Zentraleinheit bezeichne ich meine Montageplatte, die ziemlich in der Mitte der Anlage sitzt, auf der zentral meine komplette Digikeijs Versorgung aufgebaut ist.

Von hieraus geht es dann mit 2,5 mm² Verdrahtung sternförmig zu den einzelnen dezentralen Steuerplatten.

Eine meiner ersten Festlegungen war ein Farbkonzept für die Verdrahtung. In meinen Anfängen habe ich Draht benutzt, wie ich ihn gerade liegen hatte. Dadurch hatte ich dann oft schon mal leichte Konfusion, was ich da installiert hatte!

Jetzt benutze ich für die Verdrahtung in der Regel nur noch H07V-K oder H05V-K in den Dimensionen von 0,5 mm² bis 1,5 mm².
(Es gibt natürlich auch wieder die berühmten Ausnahmen, die die Regel bestätigen!)

Für lange Strecken, die per Leitung zu überbrücken sind, wird sogar massive Ölflex© Leitung 2X2,5 mm² eingesetzt.

Dann habe ich mir Regeln festgelegt, wie ich die Gleise anschließe. Auch hier musste ich erst eine Lernkurve durchleben, denn die 2 gleisigen Strecken hatte ich anfänglich  so verdrahtet, das DCC "J" oder "rot" immer in Fahrtrichtung auf der rechten Schiene liegt. Mit dem Erfolg eines Kurzschluss, wenn ein Weichenpaar die beiden Gleise verbindet, und das ohne Möglichkeit diesen Kurzschluss durch ein Kehrschleifenmodul zu unterbinden.

Mein Farbkonzept

  • BRAUN (BN): DCC Spannung "K" und 0 V DC
  • ROT (RD): DCC Spannung "J"
  • GELB (YE): 12 V ... 14 V DC
  • ORANGE (OG): 5 V DC
  • VIOLETT (VI): 18 V AC (beide Leiter)
  • BLAU (BU): Weichenherz Versorgung
  • WEIß (WH): Signal für Rückmelder

Meine Anschlussregeln

  • Die Anlage ist allgemein für den Rechtsverkehr geplant.
  • DCC "J" oder "rot" liegt immer an der Schiene, die zur Zimmerwand liegt. Das gilt immer, auch für nebeneinander liegende Gleise. Die Polung der Gleise hat also keinen Zusammenhang mehr mit der Fahrtrichtung.
  • Als Fixpunkt für diese Ausrichtung ist der HBf Ekaterinenburg.
  • Gleisanschlüsse ca. alle 2 m.
  • Bei Weichen oder Weichenstraßen werden immer soviel cm der Folgestrecken von Weichenabzweigungen isolationstechnisch der Weiche oder den Weichenstraßen zugeordnet, so dass sichergestellt ist, dass kein nicht detektierbares Zugende in die Weiche ragt.
  • In Fahrtrichtung werden grundsätzlich mindestens 1 Stopp- und 1 Belegtmelder angeordnet. Das bedeutet für Gleise mit zwei Fahrtrichtungen werden mindestens 2 Stopp- und 1 Belegtmelder installiert. In Ausbaustufe 1 hatte ich nur einen Melder pro Block eingebaut. Ich habe aber schnell festgestellt, dass ich da am falschen Ende gespart hatte. Auch wenn es TC Gold möglich ist, einen Block mit einem Melder zu betrieben, ich habe darauf verzichtet. Denn egal wie gut oder schlecht man Loks eingemessen hat, es gab später im Betrieb gefühlte 100 Möglichkeiten, die dazu geführt haben, dass TC die Züge dann doch nicht wiederholbar auf den cm genau positionieren kann. Und irgendwann ging mir das auf die Nerven und ich habe auf > 2 Melder aufgerüstet.
    (Ihr glaubt nicht, wie oft ich Lokdekoder versucht habe zu optimieren und Loks neu ein gemessen habe!)
  • Weichenstraßen werden mit 1 bis n Melder überwacht. Dabei sind die Weichenstraßenbereiche so zu unterteilen, dass möglichst viele Züge die Weichenstraßen gleichzeitig befahren können, und dabei dennoch eindeutig von TC überwacht werden können. Das war ganz schön knifflig, hat sich aber gelohnt!

Die Montageplatte

Als erstes habe ich mir eine verzinkte 3 mm dicke Blechplatte besorgt, auf der ich im Digikeijs Geräteraster Bohrungen mit Gewinde angebracht habe.

Dort konnte ich meine Zentralen, Booster und LocoNet Verteiler aufbauen.
Weiterhin konnte ich Hutschiene mit Klemmen setzen,
und so sah das dann alles schon mal viel geordneter aus!

An das linke Klemmenblocksegment sind die Trafos angeschlossen, vom rechten Block verteilen die Booster ihre Spannung ins Feld.

Booster Zuwachs

Nach und nach kamen dann alle Booster hinzu.

Warum so viele Booster?

Weil ich nicht nach der Leistungsgrenze der Booster gegangen bin, sondern die Anlage in Funktionsabschnitte eingeteilt habe.

Wenn jetzt ein Booster ausfällt, können die anderen Abschnitte im Prinzip so lange weiterfahren, bis sie eine Boostergrenze erreichen. Dort bleiben sie dann kontrolliert stehen, und warten, bis der Booster wieder eingeschaltet wird.

Im TrainController habe ich es mir dann so eingerichtet, dass ich jeden Booster explizit oder alle zusammen ein- oder ausschalten kann.

Das ist insofern hilfreich, dass man im Falle eines Falles nicht die komplette Anlage abschalten muss, sondern nur da abschaltet, wo es in der Situation nötig ist.

Denn eine automatisch laufende Anlage nach einem "Brutal" Stopp über alles wieder hochzufahren, kann ganz schön "haarig" sein!

Netzteilsalat

Jetzt waren mir nur noch die gefühlt 1000 Netzteile, die auf dem Fußboden lagen, ein Dorn im Auge
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 denn Ordnung geht anders!

Also wurde Teil B meines Planes umgesetzt, und unten eine weitere verzinkte Platte eingebaut.

Hier haben jetzt 6x MeanWell Netzteile HDR-100-15 mit je 6,3A Platz gefunden.

Die Spannungsausgänge wurden so auf Sicherungsklemmen verdrahtet, dass jedes Netzteil bis zu 3 Booster versorgen kann und jeder Booster oder Zentrale separat mit 3 A abgesichert ist.
(Rechts der Klemmenblock mit den kleinen KFZ Sicherungen).

 Funktioniert so super, dass oft die Sicherungen eher durchbrennen, als wie der Booster abschalten kann
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aber damit kann ich leben.

Einer der Vorteile von diesem Netzteil ist, dass man die Ausgangsspannung im Bereich von 15 ... 17 V einstellen kann.
So kann man die Spannung an den Booster-Übergängen im Gleis messen, und eventuelle Differenzen direkt am Netzteil durch das Einstellen der Ausgangsspannung beseitigen.

Anbindung an die Hausinstallation

Da wir in unserem Zuhause einen Installationsbus installiert haben, war es jetzt ein leichtes, auch die diversen Netzteile über einen KNX Aktor zu schalten. Dafür wurde mir extra Steckdosen für 230 V und KNX Bus  gelegt.

Ich bin da vielleicht ein wenig paranoid veranlagt, aber da die Schaltnetzteile nach Datenblatt im "Kaltstart" bis 70 A ziehen können (zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde), und die Netzteile alle an einer 230V Phase hängen, sprich von einer einzigen Haussicherung abgesichert sind, habe ich mich einfach besser gefühlt, die Netzteile über den Schaltaktor im Sekundentakt nacheinander einzuschalten.

In meiner Planung werde später ich auch noch verschiedene Service Beleuchtungen für die "unterirdischen" Anlagenteile über diesen Aktor schalten.
So kann ich diese dann auch bequem über meinen Zimmerlichtschalter bedienen.

Auch die Steckdosen, für die beiden Trafos für Beleuchtung, Weichenantriebe und sonstige Elektroniken, werden über den Schaltaktor verzögert eingeschaltet.

Der schöne Nebeneffekt war, auf diese Weise konnte ich auch die Kabelverlegung für diese Trafos optimieren und die KAbel liegen mir nicht mehr auf dem Fußboden im Weg, wenn man mal unter die Anlage robben muss.

Mittlerweile haben auch die Abgänge dieser beiden Trafos eigene Sicherungsblöcke bekommen, und jeder einzelne Wechselstromabgang ist separat abgesichert.

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